Details zur Veranstaltung
Dass die Tänze der Schatztruhe vom Bernhard Wosien
einen enormen Stellenwert in der heutigen Tanzbewegung haben, mögen ihre Beliebtheit bei den Menschen bezeugen, die sich zu den Tanzleuten der Kreistanzbewegung und des Meditativen Tanzens zählen und auch solchen, die heute fast ausschließlich die traditionellen Tänze der Völker tanzen. In diesem Kurs möchte ich anhand einiger ausgewählter Tänze einen Beitrag dazu leisten, die Tänze in der Form zu unterrichten, wie ich sie in den Jahren von 1976 bis 1986, dem Todesjahr von Wosien, von ihm gelernt habe.
Dazu gehört besonders der „Große Hassapiko“, der für ihn eine bedeutende Rolle gespielt hat in seiner Liebe zu Griechenland; für mich, weil ich beim Erlernen dieses Tanzes mein Gesellenstück bei ihm gemacht habe, und neben einigen „kleineren“ Tänzen diesen Meistertanz in diesem Kurs weitergeben möchte: ein Solo-Tanz, auch getanzt zu Zweien oder Dreien mit Schulterfassung. In kunstvoll-dramatischer Form sind die einzelnen Teile verbunden durch einen tänzerischen Refrain; das Erlernen dieses Tanzes kann neben der Arbeit im Kurs geduldiges Wiederholen „zu Hause“ erfordern.
Sicher werden in den nächsten Jahren weitere Kurse in dieser Reihe folgen.
Über die Jahre habe ich bei meinen Reisen um die Welt viele Orte besucht, in denen Wosiens Tänze getanzt und gefeiert werden (was wäre ein griechischer Tanz ohne Fest!). Dabei habe ich einige Male festgestellt, dass manche Besonderheit von Wosiens Ausdruck und Anliegen kaum oder modifiziert vorhanden war; ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, die Ur-Sprünge der Tänze und Wosiens Anliegen zu vermitteln, wie ich sie damals erlebt und verstanden habe.
Meine eigene Sorgfalt im Umgang mit diesen Tänzen wird dabei gestärkt durch die Tatsache, dass wir hier in Marburg seit den 1960er Jahren ununterbrochen in einer Gemeinschaft von 20-50-100 Menschen tanzen, eine fröhliche Gemeinschaft, fast schon ein Dorf.
Bernhard Wosien (*1908 in Masuren/ Polen) gilt weltweit als Wegbereiter des Kreistanzens. Ursprünglich bedeutender Bühnentänzer, Ballettmeister und Choreograph, wandte er sich seit den 1950er Jahren den traditionellen Tänzen Europas zu. In der damaligen DDR formte er in Bautzen das Sorbische National-Ensemble, reiste durch die Länder des Balkans und Osteuropas und brachte alsbald einen Schatz von Tänzen mit in seine neue Heimat München, die sich mehr und mehr Beliebtheit erfreuten, wir alle sind Teil dieser Entwicklung bis heute.
Eine von Bernhard Wosiens wichtigen Stationen in Deutschland war sein Engagement an der Universität Marburg von 1965 bis 1986, wo er die traditionellen Tänze der Gemeinschaft als Medium für die Pädagogik entwickelte: seine Uni-Seminare waren regelmäßig überlaufen.
Zu seinem Schatz der traditionellen Tänze kamen hinzu auch Bearbeitungen von überlieferten Tanzformen aus
Polen, Russland, Griechenland (Mazurka, A ja po lugu, „kleine“ Hassapiko Formen) u.a. sowie seine Choreographien zu „klassischer Musik“, der „berühmte“ Tanz zum Kanon von Pachelbel sei hier genannt.
Viele Generationen von Absolvent*innen seiner Seminare trugen die Tänze in alle Himmelsrichtungen unseres Landes, später fanden sie über Findhorn/ Schottland ihren Weg fast um die ganze Welt.
Weitere Kursinformationen: fido.wagler(at)lag-tanz-hessen(dot)de
Meldeschluss: 08.November 2024
Kursgebühr: € 60,-/ Mitglied € 50,-/ Jugend+ € 35,- (Zahlung per Überweisung, kein Gebühreneinzug durch die LAG)
Frühbucherrabatt: € 15,- bis 11.Oktober 2023 (Ermäßigung nur gültig bei Einzahlung des Betrages bis zum genannten Termin)
Kurszeiten:
Samstag, 07.Dezember 2024: 11:30 bis 17:30 Uhr
Veranstaltungsort: Turnhalle der Schule am Schwanhof